Krank durch Arbeit
Krank gearbeitet: Sorge um Gesundheit am Arbeitsplatz wächst
Die Probleme in Deutschland und Österreich liegen ähnlich. Psychische Erkrankungen und damit verbundene enorme Schäden für die Volkswirtschaft steigen rasant.
„Laut einer aktuellen Forsa-Umfrage im Auftrag der IG Metall kommt mehr als jeder Vierte im Job immer oder oft an die Grenzen seiner körperlichen und seelischen Belastbarkeit. 42 Prozent der Befragten gaben an, hin und wieder unter Stress zu leiden. Nur 30 Prozent kennen das Problem überhaupt nicht.
Die überwiegende Mehrheit, nämlich 88 Prozent der Befragten, wünscht sich von den Unternehmen mehr Schutz vor Leistungsdruck und Stress am Arbeitsplatz. 69 Prozent sind der Meinung, dass auch die Politik eingreifen sollte. Befragt wurden 1000 Berufstätige.“
So berichtet der stern.de in einem Artikel. Gleichzeitig halten die Arbeitgeber dagegen mit dem Argument: Der Großteil der psychischen Probleme stammt aus dem Privatleben und hat mit der Arbeitsumgebung wenig zu tun.
Was stimmt nun wirklich?
Wahrscheinlich haben beide Standpunkte ihre Berechtigung. Kein Mensch lebt ausschliesslich im Job oder nur im Privatleben. Keiner wird ein jeweils neuer Mensch, nur weil er die Eingangstür zur Firma betritt. Umgekehrt kann niemand berufliche Probleme komplett und 100% aus dem Privatleben verbannen. Oder haben Sie am Wochenende noch nie an ein Problem in der Firma gedacht?
Wir denken, diese Polarisierungen bringen nichts. Nüchterne Evaluation der psychischen Belastungen am Arbeitsplatz ist sehr wohl sinnvoll. Gleichzeitig muss man auch deren Grenzen erkennen. Nicht jede MitarbeiterIn wird freudig auf stressvermindernde Massnahmen im Betrieb reagieren.
Doch vor dem Hintergrund steigender Krankheitskosten durch psychische Erkrankungen ist in Österreich die Novelle des ASchG §4 und §5 sehr zu begrüßen.